Pressemitteilung von Martin Sträßer MdL
Veröffentlicht am 20. Dezember 2021

Martin Sträßer zum Gespräch in der Seniorenresidenz Elisabeth in Velbert-Langenberg: „Anforderungen der Pflege stärker in den Vordergrund rücken“

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Auf Einladung des Leiters der Seniorenresidenz Elisabeth, Michael Schukolinski, besuchte der örtliche Landtagsabgeordnete Martin Sträßer (CDU) das Alten- und Pflegeheim in Velbert-Langenberg zum Austausch über die Situation in der Pflege. Beteiligt waren auch Antje Baumann (Leitung Pflegedienst), Hans Werner Franke (Bewohnerbeirat) und Gabriele Denker (Leitung Sozialer Dienst). Ziel des Gesprächs war, die vielfältigen Anforderungen der Pflege stärker in den Vordergrund zu rücken,

„Wir brauchen mehr Geld für die stationäre Pflege. Die Pflege ist am Limit und läuft bereits seit geraumer Zeit auf 120%!“ stellte Schukolinski den zentralen Wunsch an den Beginn des Gesprächs und verwies auf die wachsende Nachfrage nach Heimbetreuung. Sträßer teilte die Einschätzung, erinnerte aber daran, dass schon jetzt die Kosten für einen Heimplatz in NRW weit über dem Bundesdurchschnitt liege: „Mehr Geld kann deshalb nur über höhere Versicherungsbeiträge oder Steuermittel kommen.“ Beides falle in die Zuständigkeit des Bundes. Schukolinski unterstrich: „Wir brauchen diese Mittel, um das Heimangebot auszubauen und die Strukturen zu verbessern.“

Auf den Mangel an Fachkräften in der Pflege wies Antje Baumann hin. Die Pandemie habe die Probleme noch verschärft: „Es kommen wenig Neue dazu und viele Ältere quittieren überlastet den Dienst.“ Wie dieser Teufelskreis zu durchbrechen sei, dafür fand die Runde auch kein Patentrezept. Für junge Menschen müsse der Beruf attraktiver werden. Sträßer: „Es muss gelingen, dass wieder die schönen Seiten des Berufs in den Vordergrund gerückt werden.“ Bei Bezahlung und Arbeitszeiten sieht Sträßer die Tarifparteien in der Pflicht. Er begrüßt, dass verstärkt Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden: „Nach Einschätzung des Chefs der Bundesagentur für Arbeit benötigt Deutschland 400.000 Zuwanderer pro Jahr. Wir müssen ähnlich wie andere Staaten ein System zur geregelten Arbeitsmigration von Fachkräften schaffen. Das kann auch der Pflege helfen.“

Auch die unter Pflegekräften umstrittene Einrichtung einer Pflegekammer sieht Sträßer eher als Chance für den Berufsstand: „Die Pflegekammer gibt den Beschäftigten selbst mehr Einfluss auf Aus- und Weiterbildung, aber auch Arbeitsbedingungen und Qualitätsstandards. Über die Kammer kann dann auch auf Augenhöhe mit anderen Beteiligten – etwa Träger und Kassen – verhandelt werden. Bisher sind die Beschäftigten nicht mit am Tisch.“

Aber auch konkret vor Ort sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Sträßer regte frühzeitige Kooperationen der Träger mit weiterführenden Schulen an – etwa der Martin-Luther-King-Hauptschule in Velbert oder auch den Schulen an der Bleibergquelle: „Ein frühes und breites Angebot an Berufspraktika erleichtert jungen Menschen den Einblick in den Berufsalltag und bietet ebenfalls Chancen, die erfüllenden Seiten dieses Berufs kennenzulernen“ so Sträßer abschließend.

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